Kakao
Theobroma cacao L.
(WER) KAKAO SUCHT
Alkohol, Heroin, Kokain? Nein, Theobromin ist das weltweit verbreitetste
Suchtmittel!
Samen kurz vor der Ernte
„Ich bin Kakaoholikerin“, sagt Angelika S. aus R. in der
Runde der Anonymen Kakaoholiker (Kakanon).
„Ich bin süchtig nach Schokolade. Jeden Tag brauche ich meine Droge. Wenn ich ein
paar Stunden keine Schokolade kriege, treten Entzugserscheinungen auf. Sie
treiben mich zu demütigenden Handlungen: Ich krame in den hintersten Winkeln
der Küchenschränke, in Bücher- und Kellerregalen nach Stoff, fahre nachts weite
Strecken bis zur Tanke, um an die Droge zu kommen. Der Entzug macht mich
unruhig und unleidlich, ich werde meinem Mann gegenüber aggressiv. Um dem zu entgehen,
hat er immer einen Drogenvorrat versteckt, um mich im Notfall ruhigzustellen. Er
ist also Co-Kakaoholiker. Ich habe schon einige Entzüge hinter mir, war aber
nie länger als einige Tage clean.“
„Die Prognosen für Kakaosüchtige sind schlecht“, sagt die
Drogenexpertin Maja Azteke aus Guatemala, „Theobromin, der Suchtstoff des
Kakaos, regt im Gehirn die Produktion der Glücks-Botenstoffe Dopamin,
Noradrenalin, Endorphin und Serotonin
an. Wer Schokolade isst, läuft Gefahr, süchtig zu werden nach diesem
Zündschlüssel zum Glück.“
„Meine Vorfahren, die alten Azteken, betrachteten Kakao, den
sie Xocólatl nannten, als Geschenk des Gottes Quetzalcoatl an die Menschen“, so
Maja Azteke. „Sie bereiteten daraus schon vor 3.000 Jahren einen Trank, der mit
der heißen Schokolade von heute nichts gemein hatte, aber alles enthielt, was
ein Organismus zum Überleben braucht: Wasser und Salz als basics, Mais für den vollen Magen, Vanille für’s Aroma,
Cayennepfeffer gegen Keime und den von Natur aus bitteren Kakao für’s Gehirn,
als Lieferant psychoaktiver Substanzen.“
„Moderne Schokolade enthält neben Kakao auch Milch und viel
Zucker. Daher kommt der süße Geschmack, und deshalb hat Schokolade den Ruf,
dick zu machen, “ so die Expertin.
Aus dem Stamm wachsen Blüten und Samen
„Der Kakaobaum stammt aus dem tropischen Regenwald
Südamerikas. Meine Vorfahren haben ihn dann in Gärten angebaut“, so Azteke
weiter. „Er wird 10 bis 15 m hoch, wächst also im Schatten der Urwaldgiganten.
Seine immergrünen, 20 cm langen lanzettlichen Blätter sind typische
Schattenblätter, groß und dünn, um das wenige Licht einzufangen, das in den
unteren Stockwerken des Waldes
eintrifft. Die Blüten wachsen aus verborgenen Knospen direkt aus dem
Stamm, man nennt das Kauliflorie. Aus ihnen entwickeln sich die
charakteristischen Früchte, die die
kakaohaltigen Samen enthalten. Um den Kakao zu gewinnen, lässt man die
Samen fermentieren. Dabei werden viele Bitterstoffe abgebaut. Geschält und
geröstet, hat man den sehr fetthaltigen Kakao. Fett und Pulver werden durch
verschiedene Verfahren getrennt; Kakaobutter und –pulver sind die wichtigsten
Produkte.“
Frische Kakaosamen
Azteke berichtet davon, dass die Kakaodroge nicht nur
glücklich macht, sondern auch schön, gesund und gescheit. Kakao ist reich an
Flavonolen, die den Blutdruck senken und durch ihre antioxidative Wirkung
Arterien geschmeidig halten. Kakao besteht fast zur Hälfte aus Fett, das in
seiner festen Form Kakaobutter genannt wird. Schon lange ist bekannt, dass Kakaobutter
Haut und Lippen gesund, geschmeidig und faltenfrei erhält. Die Columbia
University hat außerdem erforscht, dass Flavonoide im Kakao das Gedächtnis
stärken. Sechzigjährige Probanden, die täglich 900 mg Flavonoide in einem
Kakao-Spezialgetränk zu sich nahmen (ein Schokoriegel enthält 40 mg), hatten
nach drei Monaten das Gedächtnis von Dreißigjährigen.
„Kakaosüchtige sind im Durchschnitt gesünder, schöner und
schlauer als Leute, die keine Schokolade konsumieren. Da ist es nicht
verwunderlich, dass gerade süchtige Frauen von ihrer Droge nicht lassen
wollen“, so Suchtexpertin Maja Azteke.
„Die wichtigsten Anbauländer sind heute, neben Brasilien,
westafrikanische Länder – die Elfenbeinküste stellt fast 40 % der
Weltproduktion.“ Einmal in Fahrt, hört Maja Azteke nicht mehr auf mit dem
Erzählen. (Sollte sie gerade „drauf“
sein?) Doch sie berichtet auch von sehr ernsten Aspekten der Kakaoproduktion: „Der
Kakaoanbau ist in den letzten Jahren in Verruf geraten: In Bahia in Brasilien
und Sao Tomé vor der Westküste Afrikas sollten Kindersklaven bei der Ernte
eingesetzt werden, überhaupt ist Kinderarbeit ein großes Problem, vor allem in
Ghana, Kamerun, Guinea, Nigeria und Elfenbeinküste. Dort sollen die Erlöse aus
dem Kakaoexport auch der Finanzierung des Bürgerkriegs gedient haben. Für
Westafrika sprechen Terre des Hommes und Unicef von 200.000 bis 300.000
Kindern, die in der Kakaobranche arbeiten. 87 % von ihnen seien Farmerskinder. Sklaverei
und Kinderhandel bestätigten diese Organisationen nicht."
Kakaoanbau in Ghana: zum Trocknen und Fermentieren (unten, auf Bananenblättern) ausgelegte Samen
"Die Zeit berichtet
in der Ausgabe 52/2014, dass in Bahia in Brasilien ausgerechnet eine
Pflanzenseuche die Lage verbessert habe", so Azteke weiter. „Ein Pilz aus
Amazonien, Moniliophthora rozeri,
lässt das Innere der Kakaofrüchte zu Staub zerfallen. Die Regierung Lula da
Silva hatte ein Gesetz erlassen, das Sozialhilfe an Eltern zahlt, die ihre
Kinder in die Schule anstatt auf Plantagen schicken. Da durch den Pilz viele
traditionelle Plantagen aufgaben, gibt es auch weniger Nachfrage nach
Kinderarbeit. Insgesamt ist die Kinderarbeit in Brasilien stark zurückgegangen.
Wer fair gehandelte Schokolade kauft, kann von akzeptablen Bedingungen in der
Kakaoproduktion ausgehen."
„Ich bin Kakaoholikerin“, sagt Angelika S. aus R. in der
Runde der Anonymen Kakaoholiker (Kakanon).
„Ich bin süchtig nach Schokolade. Jeden Tag brauche ich meine Droge. Wenn ich ein
paar Stunden keine Schokolade kriege, treten Entzugserscheinungen auf. Sie
treiben mich zu demütigenden Handlungen: Ich krame in den hintersten Winkeln
der Küchenschränke, in Bücher- und Kellerregalen nach Stoff, fahre nachts weite
Strecken bis zur Tanke, um an die Droge zu kommen. Der Entzug macht mich
unruhig und unleidlich, ich werde meinem Mann gegenüber aggressiv. Um dem zu entgehen,
hat er immer einen Drogenvorrat versteckt, um mich im Notfall ruhigzustellen. Er
ist also Co-Kakaoholiker. Ich habe schon einige Entzüge hinter mir, war aber
nie länger als einige Tage clean.“
„Die Prognosen für Kakaosüchtige sind schlecht“, sagt die
Drogenexpertin Maja Azteke aus Guatemala, „Theobromin, der Suchtstoff des
Kakaos, regt im Gehirn die Produktion der Glücks-Botenstoffe Dopamin,
Noradrenalin, Endorphin und Serotonin
an. Wer Schokolade isst, läuft Gefahr, süchtig zu werden nach diesem
Zündschlüssel zum Glück.“
„Meine Vorfahren, die alten Azteken, betrachteten Kakao, den
sie Xocólatl nannten, als Geschenk des Gottes Quetzalcoatl an die Menschen“, so
Maja Azteke. „Sie bereiteten daraus schon vor 3.000 Jahren einen Trank, der mit
der heißen Schokolade von heute nichts gemein hatte, aber alles enthielt, was
ein Organismus zum Überleben braucht: Wasser und Salz als basics, Mais für den vollen Magen, Vanille für’s Aroma,
Cayennepfeffer gegen Keime und den von Natur aus bitteren Kakao für’s Gehirn,
als Lieferant psychoaktiver Substanzen.“
„Moderne Schokolade enthält neben Kakao auch Milch und viel
Zucker. Daher kommt der süße Geschmack, und deshalb hat Schokolade den Ruf,
dick zu machen, “ so die Expertin.
„Der Kakaobaum stammt aus dem tropischen Regenwald
Südamerikas. Meine Vorfahren haben ihn dann in Gärten angebaut“, so Azteke
weiter. „Er wird 10 bis 15 m hoch, wächst also im Schatten der Urwaldgiganten.
Seine immergrünen, 20 cm langen lanzettlichen Blätter sind typische
Schattenblätter, groß und dünn, um das wenige Licht einzufangen, das in den
unteren Stockwerken des Waldes
eintrifft. Die Blüten wachsen aus verborgenen Knospen direkt aus dem
Stamm, man nennt das Kauliflorie. Aus ihnen entwickeln sich die
charakteristischen Früchte, die die
kakaohaltigen Samen enthalten. Um den Kakao zu gewinnen, lässt man die
Samen fermentieren. Dabei werden viele Bitterstoffe abgebaut. Geschält und
geröstet, hat man den sehr fetthaltigen Kakao. Fett und Pulver werden durch
verschiedene Verfahren getrennt; Kakaobutter und –pulver sind die wichtigsten
Produkte.“
Azteke berichtet davon, dass die Kakaodroge nicht nur
glücklich macht, sondern auch schön, gesund und gescheit. Kakao ist reich an
Flavonolen, die den Blutdruck senken und durch ihre antioxidative Wirkung
Arterien geschmeidig halten. Kakao besteht fast zur Hälfte aus Fett, das in
seiner festen Form Kakaobutter genannt wird. Schon lange ist bekannt, dass Kakaobutter
Haut und Lippen gesund, geschmeidig und faltenfrei erhält. Die Columbia
University hat außerdem erforscht, dass Flavonoide im Kakao das Gedächtnis
stärken. Sechzigjährige Probanden, die täglich 900 mg Flavonoide in einem
Kakao-Spezialgetränk zu sich nahmen (ein Schokoriegel enthält 40 mg), hatten
nach drei Monaten das Gedächntis von Dreißigjährigen.
„Kakaosüchtige sind im Durchschnitt gesünder, schöner und
schlauer als Leute, die keine Schokolade konsumieren. Da ist es nicht
verwunderlich, dass gerade süchtige Frauen von ihrer Droge nicht lassen
wollen“, so Suchtexpertin Maja Azteke.
„Die wichtigsten Anbauländer sind heute, neben Brasilien,
westafrikanische Länder – die Elfenbeinküste stellt fast 40 % der
Weltproduktion.“ Einmal in Fahrt, hört Maja Azteke nicht mehr auf mit dem
Erzählen. Sollte sie gerade „drauf“
sein? Doch sie berichtet auch von sehr ernsten Aspekten der Kakaoproduktion: „Der
Kakaoanbau ist in den letzten Jahren in Verruf geraten: In Bahia in Brasilien
und Sao Tomé vor der Westküste Afrikas sollten Kindersklaven bei der Ernte
eingesetzt werden, überhaupt sei Kinderarbeit ein großes Problem, vor allem in
Ghana, Kamerun, Guinea, Nigeria und Elfenbeinküste. Dort sollen die Erlöse aus
dem Kakaoexport auch der Finanzierung des Bürgerkriegs gedient haben. Für
Westafrika sprechen Terre des Hommes und Unicef von 200.000 bis 300.000
Kindern, die in der Kakaobranche arbeiten. 87 % von ihnen seien Farmerskinder. Sklaverei
und Kinderhandel bestätigten diese Organisationen nicht. Die „Zeit“ berichtet
in der Ausgabe 52/2014, dass in Bahia in Brasilien „ausgerechnet eine
Pflanzenseuche die Lage verbessert“ habe, so Azteke weiter. „Ein Pilz aus
Amazonien, Moniliophthora rozeri,
lässt das Innere der Kakaofrüchte zu Staub zerfallen. Die Regierung Lula da
Silva hatte ein Gesetz erlassen, das Sozialhilfe an Eltern zahlt, die ihre
Kinder in die Schule anstatt auf Plantagen schickten. Da durch den Pilz viele
traditionelle Plantagen aufgaben, gibt es auch weniger Nachfrage nach
Kinderarbeit. Insgesamt ist die Kinderarbeit in Brasilien stark zurückgegangen.
Wer fair gehandelte Schokolade kauft, kann von akzeptablen Bedingungen in der
Kakaoproduktion ausgehen.
„Ich bin Kakaoholikerin“, sagt Angelika S. aus R. in der
Runde der Anonymen Kakaoholiker (Kakanon).
„Ich bin süchtig nach Schokolade. Jeden Tag brauche ich meine Droge. Wenn ich ein
paar Stunden keine Schokolade kriege, treten Entzugserscheinungen auf. Sie
treiben mich zu demütigenden Handlungen: Ich krame in den hintersten Winkeln
der Küchenschränke, in Bücher- und Kellerregalen nach Stoff, fahre nachts weite
Strecken bis zur Tanke, um an die Droge zu kommen. Der Entzug macht mich
unruhig und unleidlich, ich werde meinem Mann gegenüber aggressiv. Um dem zu entgehen,
hat er immer einen Drogenvorrat versteckt, um mich im Notfall ruhigzustellen. Er
ist also Co-Kakaoholiker. Ich habe schon einige Entzüge hinter mir, war aber
nie länger als einige Tage clean.“
„Die Prognosen für Kakaosüchtige sind schlecht“, sagt die
Drogenexpertin Maja Azteke aus Guatemala, „Theobromin, der Suchtstoff des
Kakaos, regt im Gehirn die Produktion der Glücks-Botenstoffe Dopamin,
Noradrenalin, Endorphin und Serotonin
an. Wer Schokolade isst, läuft Gefahr, süchtig zu werden nach diesem
Zündschlüssel zum Glück.“
„Meine Vorfahren, die alten Azteken, betrachteten Kakao, den
sie Xocólatl nannten, als Geschenk des Gottes Quetzalcoatl an die Menschen“, so
Maja Azteke. „Sie bereiteten daraus schon vor 3.000 Jahren einen Trank, der mit
der heißen Schokolade von heute nichts gemein hatte, aber alles enthielt, was
ein Organismus zum Überleben braucht: Wasser und Salz als basics, Mais für den vollen Magen, Vanille für’s Aroma,
Cayennepfeffer gegen Keime und den von Natur aus bitteren Kakao für’s Gehirn,
als Lieferant psychoaktiver Substanzen.“
„Moderne Schokolade enthält neben Kakao auch Milch und viel
Zucker. Daher kommt der süße Geschmack, und deshalb hat Schokolade den Ruf,
dick zu machen, “ so die Expertin.
„Der Kakaobaum stammt aus dem tropischen Regenwald
Südamerikas. Meine Vorfahren haben ihn dann in Gärten angebaut“, so Azteke
weiter. „Er wird 10 bis 15 m hoch, wächst also im Schatten der Urwaldgiganten.
Seine immergrünen, 20 cm langen lanzettlichen Blätter sind typische
Schattenblätter, groß und dünn, um das wenige Licht einzufangen, das in den
unteren Stockwerken des Waldes
eintrifft. Die Blüten wachsen aus verborgenen Knospen direkt aus dem
Stamm, man nennt das Kauliflorie. Aus ihnen entwickeln sich die
charakteristischen Früchte, die die
kakaohaltigen Samen enthalten. Um den Kakao zu gewinnen, lässt man die
Samen fermentieren. Dabei werden viele Bitterstoffe abgebaut. Geschält und
geröstet, hat man den sehr fetthaltigen Kakao. Fett und Pulver werden durch
verschiedene Verfahren getrennt; Kakaobutter und –pulver sind die wichtigsten
Produkte.“
Azteke berichtet davon, dass die Kakaodroge nicht nur
glücklich macht, sondern auch schön, gesund und gescheit. Kakao ist reich an
Flavonolen, die den Blutdruck senken und durch ihre antioxidative Wirkung
Arterien geschmeidig halten. Kakao besteht fast zur Hälfte aus Fett, das in
seiner festen Form Kakaobutter genannt wird. Schon lange ist bekannt, dass Kakaobutter
Haut und Lippen gesund, geschmeidig und faltenfrei erhält. Die Columbia
University hat außerdem erforscht, dass Flavonoide im Kakao das Gedächtnis
stärken. Sechzigjährige Probanden, die täglich 900 mg Flavonoide in einem
Kakao-Spezialgetränk zu sich nahmen (ein Schokoriegel enthält 40 mg), hatten
nach drei Monaten das Gedächntis von Dreißigjährigen.
„Kakaosüchtige sind im Durchschnitt gesünder, schöner und
schlauer als Leute, die keine Schokolade konsumieren. Da ist es nicht
verwunderlich, dass gerade süchtige Frauen von ihrer Droge nicht lassen
wollen“, so Suchtexpertin Maja Azteke.
„Die wichtigsten Anbauländer sind heute, neben Brasilien,
westafrikanische Länder – die Elfenbeinküste stellt fast 40 % der
Weltproduktion.“ Einmal in Fahrt, hört Maja Azteke nicht mehr auf mit dem
Erzählen. Sollte sie gerade „drauf“
sein? Doch sie berichtet auch von sehr ernsten Aspekten der Kakaoproduktion: „Der
Kakaoanbau ist in den letzten Jahren in Verruf geraten: In Bahia in Brasilien
und Sao Tomé vor der Westküste Afrikas sollten Kindersklaven bei der Ernte
eingesetzt werden, überhaupt sei Kinderarbeit ein großes Problem, vor allem in
Ghana, Kamerun, Guinea, Nigeria und Elfenbeinküste. Dort sollen die Erlöse aus
dem Kakaoexport auch der Finanzierung des Bürgerkriegs gedient haben. Für
Westafrika sprechen Terre des Hommes und Unicef von 200.000 bis 300.000
Kindern, die in der Kakaobranche arbeiten. 87 % von ihnen seien Farmerskinder. Sklaverei
und Kinderhandel bestätigten diese Organisationen nicht. Die „Zeit“ berichtet
in der Ausgabe 52/2014, dass in Bahia in Brasilien „ausgerechnet eine
Pflanzenseuche die Lage verbessert“ habe, so Azteke weiter. „Ein Pilz aus
Amazonien, Moniliophthora rozeri,
lässt das Innere der Kakaofrüchte zu Staub zerfallen. Die Regierung Lula da
Silva hatte ein Gesetz erlassen, das Sozialhilfe an Eltern zahlt, die ihre
Kinder in die Schule anstatt auf Plantagen schickten. Da durch den Pilz viele
traditionelle Plantagen aufgaben, gibt es auch weniger Nachfrage nach
Kinderarbeit. Insgesamt ist die Kinderarbeit in Brasilien stark zurückgegangen.
Wer fair gehandelte Schokolade kauft, kann von akzeptablen Bedingungen in der
Kakaoproduktion ausgehen.